Einblicke ins Hühnerleben
Aber auch viele Kolleginnen von Penelope schlüpfen immer mal wieder in die Rolle von Stars. Bei Hofbesuchen – besonders bei Kindern und Jugendlichen – ist beispielsweise ein “Selfie mit Huhn” eine beliebte Erinnerung an ihren Ausflug auf den Bauernhof. Locken, Vertrauen aufbauen oder auch mal Jagen – die Jugendlichen lassen sich je nach Temperament einiges einfallen, um am Ende mehr oder weniger mutig mit einem Hühnchen auf dem Arm zu posieren. Als Belohnung gibt’s für unser fleißiges Federvieh dann ausgiebige Streicheleinheiten – eine durchaus willkommene Abwechslung im täglichen Hühner-Alltag.
Denn normalerweise sind’s ja immer nur die Hähne, die von ihren gefiederten Harem Bewunderung und Gefolgschaft einfordern – da ist’s für unsere fleißigen Hennen doch auch mal ganz schön, hin und wieder selbst im Rampenlicht zu stehen.
Wie wir vom Eberlhof auf’s Huhn gekommen sind …
Im Vergleich mit anderen Eierproduzenten sind wir eher ein kleiner Betrieb. Das war und ist eine ganz bewusste Entscheidung. Wir finden, Nachhaltigkeit und Qualität unserer Produkte sowie artgerechte Lebensbedingungen für unsere Tiere sind wichtiger als Quantität und Größe.
Bis Anfang der 1960er Jahre waren auf dem Eberlhof hauptsächlich Rinder und Schweine zuhause. Die ersten Hühner schafften meine Eltern 1963 an. Rund 20 Jahre später haben wir dann vollständig auf Hühner umgestellt. Erst nur in Bodenhaltung und seit einigen Jahren auch in Freilandhaltung. Unsen erster Freilandstall bauten wir auf unserem Hofgelände mit einem großen Freigelände. Seit Herbst 2016 haben wir unsere Freilandhaltung um zwei Mobilställe – ganz in der Nähe unseres Hofes – erweitert.
Immer wieder kommen Besucher zu uns auf den Hof – große und kleine – die mehr über artgerechte Tierhaltung und regionale Landwirtschaft erfahren möchten oder einfach nur mal sehen möchten, wie unsere fleißigen Hennen auf dem Eberlhof so leben. Beliebtes Erinnerungsmotiv ist – besonders bei unseren jüngeren Besuchern – ein Selfie mit Hühnchen. Wobei den wenigsten Besuchern klar ist, auf welch spannende Herkunftsgeschichte das i.d.R. doch eher unscheinbare Federvieh zurückblicken kann »> mehr dazu hier.
Für alle, die keine Gelegenheit haben, unseren Hof zu besuchen und unsere Hühnerschar mit ihrem beeindruckenden Stammbaum live zu erleben – hier ein paar grundsätzliche Vorlieben und Verhaltensmuster des fleißigen Federviehs:
Lebensweise
Unser Haushuhn fühlt sich in der Gemeinschaft am wohlsten, denn in der freien Natur brauchen sie die Gruppe, um überleben zu können. Hühner stehen durch Lautäußerungen und Berührungen im ständigen Kontakt zu anderen Tieren. Hauptsache schön eng, warm und kuschelig – dann fühlen sie sich so richtig wohl. Im freien Gelände lieben sie Unterschlupfe aller Art – das schützt vor zuviel Sonne und gibt Sicherheit vor Feinden aus der Luft.
Nestwahl
Hühner bevorzugen etwas abseits gelegene Plätze, die leicht abgedunkelt sind, etwas höher liegen und mit weichem, sauberem Material gefüllt sind. In unseren Mobilställen verschwinden die Ladies beispielsweise im abgeschirmten Bereich hinter den roten Klappen. Die Nestwahl wird mit grundsätzlich mit großer Sorgfalt vollzogen. Bevor die Henne ihr Ei legt, dreht sich oft wie ein Hund auf ihrem Platz, um sich dann niederzulassen. Ist das Ei gelegt, verharrt sie entweder – um auszuruhen – kurze Zeit im Nest oder verlässt es stürmisch mit lautem Gegacker.
Ruheverhalten
Hühner ruhen sich stehend auf einem oder zwei Beinen aus. Sie können sich aber auch im Liegen erholen. In der Nacht suchen sie gerne erhöhte Plätze auf, um vor Räubern sicher zu sein. Die ranghöchsten Tiere bekommen die besten Plätze. Beim Schlafen wird der Kopf unter die Flügel gelegt. Nach den Ruhephasen wird das Gefieder dann mit Hilfe des Schnabels und der Krallen geputzt. Dazu schlagen sie wild mit den Flügeln, heben die Flügel und recken und strecken sich ausgiebig.
Körperpflege
Die Ruhepausen nutzen die Tiere gerne zur Körperpflege: Das Gefieder wird geschlichtet, nach Ungeziefer abgesucht und vom Schmutz befreit. Eine spezielle Art der Körperpflege ist dabei das Sandbaden. Dabei hocken sich die Hühner in ein lockeres, sandiges Bodenbelag, scharren mit den Füßen und wirbeln mit den Flügeln Sand auf. Dabei dringt der Staub tief ins Gefieder ein, was einen ähnlichen Effekt hat wie ein Peeling. Beendet wird das Sandbad mit einem kräftigen Schütteln des ganzen Körpers. Dieser Vorgang steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern entfernt gleichzeitig auch Hautparasiten.